Neu im Blog: Was ich gerade lese
In dieser neuen Kategorie soll es - wie könnte es anders sein - um Literatur gehen. Um Bücher, die ich gerade lese - gleich ob Romane, Biografien, Novellen oder anderes. Beziehungsweise um Bücher, die ich gerade gelesen habe. Denn manche sollte man besser nicht vor ihrem Ende loben, nicht wahr?
Warum?
Weil Bücher mich schon von klein auf an begleiten. Sie sind ein fester Bestandteil meines Lebens. Sicherlich hätte ich ohne die Lektüre der vielen Klassiker der englischen und rumänischen Literatur die Nicolae-Saga nicht schreiben können.
Die Schriftsteller des 19. Jahrhunderts - von Dickens bis Dostojewski - haben mich seit jeher begeistert und tiefe Eindrücke hinterlassen. Sie haben mir geholfen, mir ein Bild von der Welt zu machen, verschiedene Religionen, Ideologien und Philosophien kennenzulernen, in vergangene Epochen zu blicken und vor allem so vielen verschiedenen Charakteren zu begegnen. Diese haben mir die ungeheure Bandbreite an Persönlichkeiten und psychologische Profile nähergebracht und damit die immerwährenden Kämpfe und Konflikte der Menschheit. Ebenso die vielen unbeantworteten Fragen des Lebens.
Das alles war und ist eine unfassbare Bereicherung, für die ich sehr dankbar bin. Aus dem Grunde hatte ich gleich zu Beginn dieses Blogs einen Beitrag zum Thema Bücher - Freunde fürs Leben geschrieben.
Frühe Notizen zur Lektüre
Als junge Frau habe ich mir Notizen zu meiner gelesenen Lektüre gemacht. Leider existieren die meisten nicht mehr. Aber neulich habe ich auf dem Dachboden eine dicke Oxford-Kladde gefunden. Darin hatte ich in den 80er Jahren ganze Textauszüge aus historischen Romanen herausgeschrieben - zum Beispiel aus Spartacus (1951) von Howard Fast oder Sinuhe der Ägypter (1945) von Mika Waltari - alles, was mir damals überlegenswert erschien.
Was hat mich in meinen Twen-Jahren beschäftigt? Das in reiferen Jahren zu lesen, ist höchst spannend. Manches kommt mir inzwischen banal vor. Anderes hingegen beschäftigt mich nach wie vor.
Hier ein paar Kostproben meiner Buchzitate:
HOWARD FAST: Vor langem hatte er (Cicero) bereits den tiefgreifenden Unterschied zwischen Moral und Gerechtigkeit entdeckt. Gerechtigkeit war das Werkzeug der Starken und wurde nach ihrem Wunsch angewandt. Moral war ebenso wie die Götter die Illusion der Schwachen. (Aus: Spartacus)
ALEXANDER SOLSCHENIZYN: Nicht nach Glück sollen die Menschen streben, weil das Glück wieder nur ein Idol des Marktes ist, sondern nach gegenseitiger Sympathie. Glücklich ist auch das Tier, das seine Beute frisst. Aber Sympathie können nur die Menschen einander entgegenbringen. Es ist das Höchste, was Menschen erreichbar ist. (Aus: Krebsstation)
JOHANN WOLFGANG VON GOETHE: Es ist ein einförmiges Ding um das Menschengeschlecht. Die meisten verarbeiten den größten Teil der Zeit, um zu leben, und das bisschen, das ihnen von Freiheit übrig bleibt, ängstigt sie so, dass sie alle Mittel aufsuchen, um es los zu werden. (Aus: Werther)
W. SOMERSET MAUGHAM: Bald werden Sie lernen, ohne die Dinge auszukommen, die Sie nicht haben können, um dem, was Ihnen beschwert ist, die besten Seiten abzugewinnen. Ein bisschen Verstand, ein bisschen Toleranz und Humor - und Sie können sich nicht vorstellen, wie angenehm man es sich auf diesem Planeten einrichten kann. (Aus: Südsee-Romanze)
HERMANN HESSE: Der Denker versucht das Wesen der Welt durch die Logik zu erkennen und darzustellen. Er weiß, dass unser Verstand und sein Werkzeug, die Logik, unvollkommene Instrumente sind - ebenso wie ein kluger Künstler weiß, dass sein Pinsel oder Meißel niemals vollkommen das strahlende Wesen eines Engels oder Heiligen wird ausdrücken können. Dennoch versuchen es beide auf ihre Weise. Denn indem ein Mensch mit den ihm von Natur gegebenen Gaben sich zu verwirklichen sucht, tut er das Höchste und einzig Sinnvolle, das er kann. (Aus: Narziss und Goldmund)
Die Phase der Unterhaltungsliteratur
Dann kam die Zeit der Familiengründung. In den Jahren blieb anspruchsvollere Literatur auf der Strecke. Es war eine Phase meines Lebens, in der ich mich mehr dem Sachbuch zuwandte. Mich interessierten damals viele Themen aus dem Bereich der Philosophie und Psychologie. Nur im Urlaub kam ich dazu ein paar leichtere Unterhaltungsromane zu lesen. Etwas auf die Schnelle für zwischendurch, sozusagen.
Ich entdeckte Barbara Wood und vor allem Elizabeth George. Den neuen Büchern der Inspector Lynley-Reihe fieberte ich regelrecht entgegen. Später, nachdem sie verfilmt worden waren, ließ ich keine Folge aus. Einige wenige Romane von Charlotte Link hatten es auch in mein Bücherregal geschafft. Die ersten fand ich noch gut, dann flachten sie mir zu sehr ab.
Etwas aus der Phase habe ich beibehalten: Wann immer ich etwas schwerer verdauliche Lektüre genossen habe, entspanne ich mich bei einem Thriller. Aber nur bei denen, die mein Mann mir empfiehlt! Denn bei der Masse in diesem Genre, fehlt mir der Überblick. Und die Gehypten haben mich schon zu oft enttäuscht. (Lesen Sie dazu auch meinen Beitrag: Vorsicht Bestseller!)
Ein wilder Bücher-Mix
Darum wird sich in meinen künftigen Büchervorstellungen auch hin und wieder ein guter Krimi/Thriller finden.
Sogar einen Liebesroman werde ich vorstellen, der mir von einer Freundin wärmstens angepriesen wurde.
Also keine Sorge, ich werde hier nicht ausschließlich die Meister der Weltliteratur vorstellen, sondern eine wilde Mischung.
Nur eines wird fehlen: Mainstream. Sorry, aber erstens kann ich damit nichts anfangen und zweitens möchte ich das, was den Buchmarkt überschwemmt und so unübersichtlich macht, nicht auch noch fördern.
Und falls doch mal ein vielgelesener Roman dazwischen sein sollte, den ich nicht nach Seite 50 weggelegt habe, dann hat er es wohl verdient. Ausnahmen bestätigen ja, wie allgemein bekannt, die Regel. Und alles ist subjektiv!
Ich werde hier also Bücher jenseits des Üblichen und ohne Rücksicht auf Popularität oder Heiligenschein vorstellen.
Womit beginnen?
Genug geredet. Jetzt will ich endlich loslegen. Tja, aber womit?
Das Problem sind nicht zu wenige, sondern zu viele Bücher, die ich Ihnen zeigen möchte.
Vielleicht kann mir meine Bücherliste dabei helfen, die ich fortlaufend führe.
(Falls Sie es noch nicht wussten: Seit über 10 Jahren küre ich meine 5 Lieblingsbücher in den TOP FIVE der Schatzkiste.)
Mittlerweile habe ich auch wieder damit begonnen, mir zu jedem Buch Notizen zu machen. Allerdings nicht in der Ausführlichkeit von damals. Ich skizziere vielmehr, was mir gefallen hat und was nicht. Vor allem warum.
Ab und zu zitiere ich, wenn ich eine Zeile bemerkenswert finde.
Zum Inhalt sage ich mal mehr, mal weniger. Wie es mir passend erscheint.
Auf Klappentexte greife ich jedoch eher selten zurück, denn sie sind oft reine Köder.
Daher werden Sie in meinem Blog nicht die klassische Form von Rezension zu lesen bekommen. Das überlasse ich lieber den Germanisten und Literaturwissenschaftlern in den Feuilletons. Oder den vielen Buchbloggerinnen - gibt es die überhaupt noch? In letzter Zeit scheint es etwas still geworden zu sein in der Szene.
Die Bilder zu den Büchern werde ich schlicht darstellen, ohne viel Deko-Kram drumrum. Das ist zwar ganz hübsch, aber für mein Empfinden unnötig. Ein Buchcover sollte für sich sprechen.
Trotzdem halte ich es mit dem Spruch: Don't judge a book by its cover! Beurteile ein Buch nicht nach seinem Umschlag!
So, und nun schaue ich mir mal den Stapel an, den ich dieses Jahr bereits gelesen habe. Und habe die Qual der Wahl.
Lassen Sie sich überraschen!
>>Klassiker der englischen Literatur: "Tess" von Thomas Hardy
>>Englischer Thriller: "Die Chemie des Todes" von Simon Beckett
>>Hommage an einen Schulmeister: "Good-bye Mr Chips" von James Hilton (englisches Original)