rückblick Juni 2023: Zwischen Distanz und Motivation
Was, schon der 3. Juli? Das halbe Jahr 2023 ist längst rum? Allerhöchste Zeit für einen Monatsrückblick auf den Juni!
Der Juni, hm ... Auf den ersten Blick fällt mir dazu nicht viel ein – außer viel zu heiße Tage, die mich gelähmt und alles heruntergefahren haben. Das ist nix für mich Schattengewächs.
Was habe ich 30 Tage lang getan?
Rumgewuselt habe ich. Den ganzen Kleinkram abgearbeitet, der schon so lange auf mich wartete. Damit ich mich den Juli und August über unabgelenkt an meine anstehenden Schreibarbeiten setzen kann.
Als da wären:
- die Feinarbeit an der englischen Übersetzung von Band 1 der Nicolae-Saga, denn – jawohl – inzwischen habe ich das gesamte Werk von meinen beiden Engländern lektoriert zurückerhalten;
- sowie die weitere Bestückung meiner Schatzkiste, insbesondere der Seite Schauplatz Rumänien, auf die viele Themen und Fotogalerien warten.
Bevor ich jetzt einen zweiten Blick auf den Juni zurückwerfe, muss ich in aller Kürze den April und Mai zusammenfassen. Denn mein letzter "regulärer" Monatsrückblick war im März! Wie konnte das nur passieren?
RE: Der aufregende April
Ganz einfach:
Im April lag der Fokus einzig auf unserer Rumänienreise, umgeben von allerlei Turbulenzen privater Natur.
Unter anderem kam eine Woche vor unserem Abflug mein 98-jähriger Vater ins Krankenhaus, bekam dort obendrein Corona und verlängerte seinen Aufenthalt so auf unnötige dreieinhalb Wochen, die für ihn die Hölle bedeuteten. Denn der Umgang mit unseren Senioren in geriatrischen Abteilungen – auch wenn sie sich nach außern hin noch so großartig zu präsentieren wissen – lässt leider manchmal zu wünschen übrig. Theorie und Praxis sind halt zweierlei. Daher ist die Präsenz von Angehörigen immens wichtig.
Doch ich weilte weit von ihm entfernt auf der anderen Seite Europas! Was allerdings keinen Unterschied machte, da ich ohnehin nicht zu ihm gedurft hätte. Trotzdem. So etwas schwebt wie eine dunkle Wolke über einer treusorgenden Tochter, trotz aller wunderbaren Dinge, die wir tagtäglich auf unserer Tour durch Rumänien erlebt haben.
Nachzulesen in meinem Reisebericht "Bukarest bis Timisoara".
RE: Der schwächelnde Mai
Im diesjährig kalten Frühlingsmonat waren mein Mann und ich in erster Linie mit Gesundwerden beschäftigt. Ein fieser und hartnäckiger Darminfekt hatte uns niedergerungen, von dem ich ungewöhnlich lange brauchte, mich zu erholen. Mein Mann hat immer noch damit zu kämpfen.
Deshalb kam ich nur zu dem Allernotwendigsten. Dazu gehörte meine fast 1000 Rumänienfotos zu sichten und zu ordnen, einen Reisebericht zu verfassen und diesen als Rückblick auf beide Monate April/Mai aufzubereiten. Das Ganze in 4 Teilen, um es leserfreundlich zu gestalten. Damit war ich gut genug beschäftigt und mehr ging zunächst auch gar nicht.
Später haben wir viel Zeit zusammen mit unserem Sohn in Baumärkten und Möbelhäusern zugebracht, um seine neue Wohnung auszustatten (die erste hatte er voll möbliert inklusive vollständigem Hausrat gemietet). Doch diesmal wurde sogar eine neue Küche und Badsanierung notwendig.
Je mehr von der Liste der notwendigen Dinge abgearbeitet war, desto mehr Spaß brachte es, nach schönen Dingen Ausschau zu halten. Online kann man sich zwar prima vorinformieren, aber einige Sachen muss man doch in natura ansehen, anfassen, probesitzen usw. Und man kann sich bei einem Rundgang anderweitig inspirieren lassen.
Die Freude über jedes Stück, das aus der neuen Wohnung ein gemütliches Zuhause machte, war bei mir ebenso groß wir bei unserem Sohn. Denn nichts macht Mütter glücklicher, als dass ihre Kinder ein heimeliges Nest haben. Stimmt‘s?
Der aufgeräumte Juni
Im Juni habe ich die im April und Mai notgedrungen losgelassenen Fäden nach und nach wieder aufgenommen und nebenbei meinen Laptop tüchtig aufgeräumt und ausgemistet.
Um das mit einer gewissen Effektivität zu erreichen, ist so eine Zwangspause von der Routine Gold wert. Erst durch die Distanz habe ich wieder einen freien Blick auf die Dinge bekommen, um zu entscheiden, was wichtig und was unwichtig – oder unwichtig geworden – ist.
Unter anderem habe ich etliche Notizen und Entwürfe für Blogbeiträge, die sich in einer Warteschlange gebildet hatten, kurzerhand entsorgt (ent-sorgt, also von Sorgen befreit – was für ein treffendes Wort!) Hatte ich vormals gedacht, sie könnten mir später als Anregung oder Einstieg dienen, habe ich inzwischen gelernt, dass mich der gewachsene Stapel möglicher Themen eher erdrückt.
Zumal ich einen Blogbeitrag – auch das habe ich nach einem halben Jahr Blogschreiben gelernt – aus einer aktuellen Stimmung heraus schreiben muss – frisch von der Leber weg, wie man so sagt –, sonst fehlt ihm die Leidenschaft, sonst ist es bloß ein Aufsatz. Korrekt vielleicht, aber irgendwie hölzern und leblos. Das durchkonzipierte analytische Schreiben liegt mir nicht. Ich muss mit dem Herzen dabei sein, sonst macht es mir keine Freude. Und Ihnen vermutlich keinen Spaß beim Lesen.
Soeben habe ich etwas ganz nebenbei erwähnt, ohne es entsprechend zu würdigen:
Mein Blog existiert heute auf den Tag genau ein halbes Jahr!
Ich habe mal nachgezählt – obwohl ich es mit Zahlen ansonsten ja nicht so habe – 21 Blogbeiträge sind es inzwischen (dies ist mein 22.). Wenn das kein Grund zum Feiern ist?
Ein neuer Blog ist nämlich wie ein Baby – beide müssen ständig gefüttert und liebevoll gepflegt werden.
Klar, manches an meinen ersten Beiträgen würde ich inzwischen anders machen. Aber ich werde mich hüten, die Anfänge zu überarbeiten. Es ist doch schön, wenn eine Entwicklung zu erkennen ist, oder? Jedenfalls bemerke ich selbst gewisse Fortschritte. Und das freut und motiviert mich.
Ein kulturelles Highlight
Ein ganz besonderes kulturelles Highlight krönte den Juni:
Eine Aufführung von Tschaikowskis Nussknacker-Ballett von dem scheidenden John Neumeier, der 50 Jahre lang als Chefchoreograph das Ballett an der Hamburger Staatsoper geprägt und in die Welt hinausgetragen hat. Den 84-Jährigen beim tosenden Schlussapplaus noch einmal mit seinen Tänzern auf der Bühne stehen zu sehen, wird mir ein unvergesslicher Moment bleiben.
So viele schöne Ballette durften wir von und mit ihm genießen. Und nun ist der Tag unausweichlich gekommen, an dem er das Zepter weiterreichen wird. Mir ist es eine besondere Freude, dass es ausgerechnet mein Lieblingsballett war, mit dem ich von ihm Abschied nehmen durfte.
Nicht von ungefähr habe ich Tschaikowskis letztem Ballett eine heiter-tragische Episode in Band 7 der Nicolae-Saga gewidmet. Die Vorlage zum Nussknacker lieferte übrigens E.T.A. Hoffmann, der so perfekt romantische Märchen und Schauerliteratur miteinander zu verknüpfen wusste. Auch diesem vielseitigen Künstler habe ich in Band 6 der Nicolae-Saga Ehre zuteilwerden lassen. Daran können Sie vielleicht erkennen, wie viel mir dieses Ballett bedeutet.
Meine Blogartikel im April/Mai
Was mich gerade beschäftigt:
Was würdest du im Nachhinein anders machen?
Eine Gedankenspielerei.
Was mich gerade beschäftigt:
Zwischen Boomern und der Generation XYZ: Krisen, Krieg und Klimakleber.
Monatsrückblicke April/Mai:
In Bukarest und der Walachei: Auf den Spuren meines Titelhelden und seines berühmten Vorfahren.
In den Karpaten: Schlammvulkane, Ufos und Riesenpilze, eine Schneewanderung und zu Gast bei Dracula.
Walachei: Ein Felsenkloster, die ehemalige Hauptstadt Targoviste, Brancusi-Skulpturen und ein Wassermühlenpark.
Im Banat: Ein entkröntes Naturdenkmal, ein grimmiger schlafender Riese und die diesjährige Kulturhauptstadt Timisoara.
Meine Blogartikel im Juni
Aus meiner Schatzkiste:
Schauplatz Rumänien - UNESCO Welterbe
Vorgestellt: Rumäniens Kultur- und Naturerbe-Stätten.
Was mich gerade beschäftigt:
Eine Analyse der etwas anderen Art.
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